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Samstag, 14. Januar 2017

Die einsamkeit der Primzahlen


Autor: Paolo Giordano
Verlag: Heyne Verlag
Preis: 9,99 EUro
Seitenzahl: 368
ISBN: 978-3-453-53478-0

Inhalt:

Ein einziger Augenblick entscheidet über dein Schicksal.

Alice ist beim Skifahren einen Moment lang unachtsam und stürzt schwer. Seitdem hinkt sie.
Mattia lässt seine Zwillingsschwester im Park zurück- und sie verschwindet spurlos.
Als sich Alice und Mattia auf dem Gymnasium kennenlernen, ahnen sie bereits, dass sie die Schatten ihrer Vergangenheit von nun an begleiten werden.
Die große Nähe , die die beiden sofort verbindet, erschreckt den sensiblen Mattia, dem Zweifelsfall Zahlen lieber sind als Menschen...

Meine Meinung:

Erlebnisse.
Erlebnisse, die anderen vielleicht unwichtig erscheinen oder wenig dramatisch, sind für einen selber aber unglaublich wichtig. Sie Prägen einen, lassen einen nicht ruhig schlafen oder einen Krank werden. Jeder Mensch hat eine andere grenze, ab der es nicht mehr geht und ab der ein Ereignis in den Gedanken stecken bleibt. Und wir gehen mit verschiedenen Erlebnissen auch verschieden um. Und genau darum geht es in diesem Buch.
Es geht um Alice um Mattia, die beide in ihrer Kindheit etwas erlebt haben, was ihr ganzes weiteres Leben prägt.

Was mir an dem Buch unglaublich gut gefallen hat war, wie Detailliert und Realitätsnah Paolo Giordano geschrieben hat. Ich habe noch kein Buch gelesen, was sich so echt angefühlt hat.
Gut gefallen hat mir auch, dass man während des Lesens quasi mit Mattia und Alice aufwächst.
Wir lernen die beiden kennen, bevor die Dinge passieren, gehen mit ihnen zur Schule, in die Uni und später Arbeiten. Während den ganzen Jahren sehen wir so nicht nur, wie sie mit den Ereignissen umgehen und Erwachsen werden, sondern auch wie sich ihre Sprache verändert, der Umgang mit ihren Familien und Freunden und mit sich selber.

Wie schon erwähnt konnte man die Charaktere im laufe der Geschichte wirklich gut kennenlernen, aber nicht nur die Geschichte der zwei Hauptcharaktere konnte man nachvollziehen, sondern auch von ausgewählten anderen Charakteren, die im laufe der Geschichte immer mal wieder auftauchten. Giordano hat sich wirklich mühe gegeben zu zeigen, wie die Menschen so geworden sind wie sie sind.

Charakteristisch gesehen war mir Mattia am Sympathischsten. Ich konnte bei seiner Geschichte am ehesten nachvollziehen wieso er so handelt wie er handelt und konnte mich mehr mit ihm identifizieren als mit Alice. Was aber nicht heißen soll, das ich ihr "Krankheitsbild" nicht verstehen konnte, doch wie oben schon gesagt prägen uns Ereignisse unterschiedlich und so können wir uns besser in einen Menschen hineinversetzen als in den anderen.

Fazit:

Dieses Buch ist für niemanden mit schwachen Nerven und vor allem für niemanden, der im Moment mit einer Psychischen Krankheit beschäftigt ist. Hätte ich das Buch nämlich schon vor zwei Jahren gelesen, hätte ich es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zur Seite legen müssen, weil ich gezwungen gewesen wäre mich mit meiner Psychischen Erkrankung und derer beider Hauptcharaktere zu beschäftigen. Dennoch, würde ich dieses Buch auf jeden fall jedem ans Herz legen, da es einem die Augen für eine komplett andere Welt öffnet.

4 von 5 Buecher Punkte.



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